
Das Boot- Deutscher Film
Die Zeit des Zweiten Weltkrieges
“Das Boot” ist nicht nur ein deutscher Film über den Zweiten Weltkrieg; es beschreibt ein deutsches Marine-Abenteuer, das in Westdeutschland bereits bekannt war. Die Haltung gegenüber dem Krieg ist ausgesprochen kritisch, was einen Teil der Popularität des Films ausmacht. Aber auch das stille Mitgefühl und das genaue Detail, mit dem die Geschichte erzählt wurde, sind so ergreifend.
Wolfgang Petersen, der die homosexuelle Liebesgeschichte “The Consequence” geschickt inszenierte, verstrickt in diesem Film einen sorgfältigen, nachdenklichen, mitfühlenden Ton mit der kalten Wahrhaftigkeit. Die meisten Aktionen beschränken sich auf ein U-Boot mit einer Kamera, die in ihrem einzigen „klaustrophobischen“ Korridor auf und ab fährt. Petersen legt großen Wert auf die Anblicke, Geräusche und Gerüche, die das U-Boot charakterisieren, in dem mehrere Dutzend Männer eingesperrt sind. Seine filmischen Fähigkeiten fördern den Eindruck, dass man selbst dabei ist.
Eigentlich nichts Neues
Filme dieses Genres wurden von Hollywood viele Male gedreht. Aber dieser ist besonders gründlich.
Er beginnt mit einer ziemlich obligatorischen Szene in einer Bar, in der die letzte Nacht der Besatzung in La Rochelle gefeiert wird, und geht dann schnell auf das U-Boot über, wo die Räume eng sind und die Klaustrophobie einsetzt. Die Luft ist abgestanden, es gibt nicht genug Toiletten und die Männer können das unmöglich sauber halten. “Rate mal, wie lange ich dieses Hemd schon anhabe”, fragt jemand seine Kollegen. “Es ist doch noch ganz frisch” sagt ein anderer bitter, und verteilt seinen Kameraden etwas schimmeliges Brot.
Der Kapitän des U-Bootes wird von Jürgen Prochnow gespielt, einem bemerkenswerten Schauspieler, der auch mit Petersen in vier anderen Filmen gearbeitet hat. Das traurige, ernste Gesicht von Prochnow ändert sich selten, aber seine blassen Augen sind außerordentlich lebendig. Als Kapitän wird er zu einer Quelle geistiger Stärke für seine Mannschaft, auch wenn sein eigener Zynismus immer wieder offensichtlich ist. Er ermuntert sie zu singen: »Es ist ein langer Weg nach Tipperary«, das Marschlied des Feindes. Er bringt sie widerwillig in den Kampf; und er bringt sie in ein spanischen Resort, wo die anderen deutschen Offiziere an Bord einer Yacht installiert sind. Auf einem Bankett sagt einer dieser Offiziere: “Es ist doch wirklich nicht leicht, hier zu sein”, und Prochnows stiller Gesichtsausdruck verrät mehr als jeder andere Dialog.
Es gibt häufige Episoden mit viel Action. Ein feindlicher Zerstörer, der mit einem Ultraschalldetektor ausgestattet ist, jagt das U-Boot und zwingt es so weit nach unten, dass seine Nieten wie Glaskugeln platzen. In einer anderen, späteren Schlacht wird das U-Boot zum Meeresboden geschickt, und die Besatzung zweifelt, ob sie die Maschinen wieder starten können. Es gibt langsam Lecks, die die bereits zerfallende Moral der Männer beeinträchtigen, noch ganz zu schweigen von ihrer geistigen Gesundheit.Ab und zu flippt der Mann, zuständig für den Maschinenraum total aus. Aber Petersen findet sowohl die Zeit – 2 1/2 Stunden – als auch die Möglichkeit, schon bekannte Episoden noch grafischer darzustellen als das in Hollywood der Fall war. “Das Boot” ist ein echtes, bewegendes Zeugnis dafür, was die Verschwendung einer Schlacht ist.
- Geschrieben und inszeniert von Wolfgang Petersen
- Basierend auf einem Roman von Lothar-Gunther Buchheim
- Kameramann Jost Vacano
- Filmredakteur Hannes Nikel
- Musik von Klaus Doldinger
- Produziert von Gunter Rohrbach
- Freigegeben von Columbia Pictures
- Laufzeit: 150 Minuten
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